Radwege: Frankreich als Paradies für Biker

0

Passionierte Biker sind in Deutschland genau richtig. Doch was tun, wenn das Fernweh zuschlägt? Unser Nachbarland Frankreich wartet mit einer Vielzahl wundervoller Strecken und Fernradwege auf, die zu ausgedehnten Touren einladen. Infos rund um Radwege in Frankreich lesen Sie hier.

Frankreich – viel mehr als nur die Tour de France

Die meisten denken bei Radfahren in Verbindung mit Frankreich wohl an das sportliche Radfahr-Event des Jahres, und zwar die Tour de France. Wo die professionellen Radfahrer mehrere Hundert Höhenmeter zurücklegen, ist das Biken für Hobbysportler nicht empfehlenswert. Auch waren die Radwege in Frankreich bis noch vor wenige Jahre nicht besonders überzeugend. So gab es kaum unbefahrene Straßen oder Radrouten, die eigens für Biker ausgegoren waren, sondern Touren, die über stark befahrene Straßen führten.

Gut ausgebaute Radwege ohne viel Verkehr lassen das Bikerherz höher schlagen. ( Foto: Shutterstock - wavebreakmedia )

Gut ausgebaute Radwege ohne viel Verkehr lassen das Bikerherz höher schlagen. ( Foto: Shutterstock – wavebreakmedia )

Zum Glück hat sich diesbezüglich in den vergangenen zehn bis 20 Jahren einiges getan! So wurde der Loire-Fernradweg optimiert. Fanden sich früher viele Tourenradler auf stark befahren Straßen, ist das heute besser gelöst. Gut ausgebaute Radwege locken auch Radler aus anderen Ländern nach Frankreich. Wer sich also auf die Reise mit dem Rad machen möchte, kann sich das Fahrradnetz in unserem Nachbarland einmal genauer ansehen.

Das Beste daran: Genauso abwechslungsreich wie das Land selbst, sind auch die Radwege. Ob sonniger Süden, rauer Norden, Atlantikküste oder Berge – Frankreich hat eine Vielzahl an wundervollen Landschaften zu bieten, die gerade mit dem Fahrrad toll zu erkunden sind.

Familienfreundliche Radwege in Frankreich: Voies Vertes

Nachdem, wie oben beschrieben wurde, ein Wandel in Sachen Fahrradwegen und Urlaub in Frankreich einsetzte, avancierte unser Nachbarland zum Vorreiter – gerade was den Urlaub mit der ganzen Familie bzw. mit Kindern angeht. Familienfreundliche Fahrradwege müssen vor allem eines sein, und zwar unbefahren von Autos.

Damit die Eltern den Urlaub mit den Kids auf zwei Rädern genießen können, ist es essenziell, dass die Routen nicht von anderen Fahrzeugen befahren sind. Zu groß wäre das Risiko, stets nach den Kids sehen zu müssen. Ruhige und unbefahrene Strecken gehören mittlerweile zum Spezialgebiet von Frankreichs Radrouten – und das wird auch in der Tourismusbranche mehr als promotet!

Die Voies Vertes – die grünen Routen – sind spezielle Routen, die für Familie ausgelegt wurden. ( Foto: Shutterstock - goodluz )

Die Voies Vertes – die grünen Routen – sind spezielle Routen, die für Familie ausgelegt wurden. ( Foto: Shutterstock – goodluz )

Die sogenannten Voies Vertes – auf Deutsch könnte man das Ganze mit grünen Routen (eigentlich Gleisen) übersetzen – sind spezielle Routen, die für Familie ausgelegt wurden. Diese speziellen Radwege sind in der Regel nicht nur für Räder zugelassen, sondern auch für Inliner. Dabei zeichnen sich die Fahrradwege durch ihre Barrierefreiheit aus.

Wer also den Weg beispielsweise mit dem Kinderwagen befahren möchte, kann das ebenso tun, wie Personen mit Handicap. Einzig eine Sache unterscheidet die Voies Vertes von den deutschen Radwegen. So sind die grünen Wege keine Fernradwege, sondern recht kurze Strecken, die sich im Umfang von zehn bis 50 Kilometern bewegen. Aber gerade diese Kürze macht die Strecken auch wieder so familientauglich.

Weite Wege beschreiten mit den Véloroutes

Wer nicht mit der Familie verreist bzw. größere Kids hat, die bereits weitere Strecken zurücklegen können, kann auf den Véloroutes fahren. Dabei handelt es sich um Fernradrouten, die kreuz und quer durch das Land verlaufen. Nicht immer sind das aber ausgebaute Radwege oder schöne Landstraßen. Mitunter können die Véloroutes auch einmal über eine stark befahrene Straße führen, was das Vergnügen merklich sinken lässt.

Aus diesem Grund ist es bei den Véloroutes durchaus sinnvoll, einmal die genaue Strecke nachzuvollziehen und hier zu differenzieren: Welche Radwege in Frankreich sind wirklich gut fahrbare Strecken und welche Wege sollte man lieber meiden – auch um der Sicherheit willen. Gleichermaßen ist es wissenswert, dass die Qualität der Wege sehr stark variieren kann – von Schnur ebenem Asphalt bis hin zu holprigen Strecken, auf denen ein Mountainbike besser wäre, hier ist alles dabei!

Eine gute Abwechslung bieten die Véloroutes: von Schnur ebenem Asphalt bis hin zu holprigen Strecken, auf denen ein Mountainbike besser wäre, hier ist alles dabei. ( Foto: Shutterstock - wavebreakmedia )

Eine gute Abwechslung bieten die Véloroutes: von Schnur ebenem Asphalt bis hin zu holprigen Strecken, auf denen ein Mountainbike besser wäre, hier ist alles dabei. ( Foto: Shutterstock – wavebreakmedia )

Nehmen Sie sich also vor der Planung Ihres Urlaubs eine Karte zur Hand und prüfen Sie die einzelnen Strecken. Generell ist das Elsass hier sehr zu empfehlen. Frankreich muss nicht immer Paris sein! Gerade das Elsass lockt mit herrlich nostalgischen Städtchen und kleinen Metropolen, wie beispielsweise Molsheim, Strasbourg oder Saverne. Strasbourg bietet dabei gleich Potenzial für einen Städtetrip.

Mit dem Münster, den befahrbaren Kanälen und dem Sitz des Europaparlamentes gibt es in der Stadt viel zu sehen. Davon einmal abgesehen lockt Strasbourg auch mit leckeren kulinarischen Highlights. Mit dem Fahrrad ist die Elsassrunde zu empfehlen: Auf etwa 100 nahezu fahrzeugfreien Routen führt der Kurs in Richtung Vogesen und wieder zurück nach Strasbourg.

Radwege in Frankreich: Vogesen und Champagne

Die Vogesen und ihre Mittelgebirgen können hervorragend mit dem Rad bereist werden. Eine zum Radweg umgebaute Bahntrasse ermöglicht schöne und ausgedehnte Touren durch die besondere Landschaft. Vom Anspruch her kann das Ganze mit einer Radtour etwa durch unsere Mittelgebirge, beispielsweise den Schwarzwald verglichen werden.

Die Route auf der ehemaligen Bahnstrecke ist hingegen ohne größere Steigungen und Gefälle zu befahren. Sie lädt ein, die beeindruckende Umgebung in den Vogesen zu Rad näher kennenzulernen und sich dabei in eine ganz besondere Seite von Frankreich zu verlieben.

Ebenso einladend ist auch die Champagne. Sie gilt als eine der populärsten Weinbauregionen Mitteleuropas, wenn nicht sogar der Welt. Auch das Netz an Radwegen ist in der Champagne nicht zu verachten. Die Radwege führen hier an den sich aneinander säumenden Stauseen entlang und nehmen die Biker mit auf eine besondere Reise, die fernab der Weinberge atemberaubend wirkt.

Abwechslung pur: Ob Fluss, Meer oder herrliche Landschaften: Frankreich hat den Radtouristen eine Menge zu bieten.  ( Foto: Shutterstock - goodluz )

Abwechslung pur: Ob Fluss, Meer oder herrliche Landschaften: Frankreich hat den Radtouristen eine Menge zu bieten. ( Foto: Shutterstock – goodluz )

 

Die Atlantikküste mit dem Rad entdecken

Im Westen grenzt Frankreich an den Atlantik – von der Bretagne, ganz im Norden, bis runter zur spanischen Grenze erstrecken sich traumhafte Küsten und eine einmalige Natur. Insbesondere die südliche Atlantikküste Frankreichs verfügt über ein gut ausgebautes Radwegenetz. So können passionierte Biker auf mehr als 600 Kilometern die Umgebung auf dem Rad entdecken. Das Beste an dem Radweg der Atlantikküste: Diese führen entlang der Strände und sind in dem meisten Fällen autofrei. Wer also gerne einen Urlaub mit dem Rad und einen Strandurlaub verbinden möchte, sollte unbedingt einmal einen Blick auf die Karte werfen.

Ob Fluss, Meer oder herrliche Landschaft – auf die Details kommt es an! Frankreich hat gerade in Sachen Radurlaub eine Menge zu bieten. Neben den genannten Routen überzeugen auch die Fahrradwege in der Bretagne, der Normandie und im Burgund. Wer in Frankreich Urlaub macht – egal, ob mit dem Rad oder ohne – kommt um die umwerfende Gastrose und den guten Wein nicht umhin. Verbinden Sie doch kulinarische Genüsse und einen Urlaub mit dem Rad!

Lassen Sie eine Antwort hier